Dank dem freundlichen Nikon Service Point Dresden hatte ich die Möglichkeit, das Flaggschiff Nikon D5 zu testen. Diese Kamera ist derzeit im Vollformat (FX) Bereich die beste Kamera von Nikon und verspricht durch die hohe Geschwindigkeit von bis zu 14 Bildern pro Sekunde, dem hohen ISO Wert von 3.280.000 (In Worten : DreiMillionZweihundertachtzigtausend) welcher laut Nikon verspricht, Aufnahmen selbst bei astronomischer Dämmerung  ( entspricht 0,001 Lux – zum Vergleich eine Kerze in 1m entfernung = 1 Lux | Vollmondnacht = 0,25 Lux ) zu realisieren, 153 Fokusmessfeldern (davon 99 Kreuzsensoren) und einer Verschlusszeit von bis zu 1/8000 Sekunde neue Maßstäbe und vor allem neue Möglichkeiten in der Sportfotografie und in der Dämmerung wo andere Kameras schon längst versagen.

Diese Kamera hat mich überzeugt in Geschwindigkeit, Präzision und Handling, aber gleich mehr davon.

Ich konnte diese Kamera mit meinem 24-70 F2.8 und 70-200  F2.8 von Nikkor testen. Sie liegt sehr gut in der Hand, reagiert extrem schnell und der runde Sucher und die gute Verarbeitung verleihen der Kamera den professionellen Touch. Das Okular kann man verschließen um Fremdlicht auszuschließen, sehr praktisch bei Selbstauslöser z.B. um den Sternenhimmel zu fotografieren.

Die Einstellungen entsprechen dem Profi-Bereich, das heißt, dass die wichtigsten Funktionen wie ISO-Wert, Weißabgleich, Bildqualität, Messfeld und Aufnahmemodus, sowie Blende und Belichtungszeit durch 2 Einstellräder sich fix verstellen lassen. Gewöhnungsbedürftig war die separate Möglichkeit, den Fokus einzustellen.

Der Monitor ist Glasklar und gibt das Foto gestochen scharf wieder, außerdem besitzt er die Möglichkeit über Touch bedient zu werden, welches ich jedoch nicht besonders nützlich fand. Es kam dabei schon versehentlich dazu, dass ich den Bildschirm berührt und dabei Einstellungen verstellt hatte. Der Bildschirm ist nicht schwenkbar was der Kamera mehr Stabilität und Zuverlässigkeit zuspricht. Ein interner Blitz fehlt, wer jedoch in dieser Klasse fotografiert baut eh auf externe Blitze um eine höhere Qualität des Fotos zu erzielen. Den eingebauten Blitz meiner Kameras habe ich bisher nie genutzt.

Die Möglichkeit, 4K (UHD) Videos zu drehen, habe ich nicht ausprobiert, wird aber von der Kamera angeboten.

Die Kamera besitzt weder Bluetooth, WI-FI, GPS oder NFC. Wer zumindest Wi-Fi nutzen möchte, kann auf den Adapter „WT-6“ von Nikon zurückgreifen, der dieser Kamera dann nicht nur Ad-Hoc sondern auch Infrastructure Möglichkeiten verleiht. Auch GPS Adapter gibt es bei Nikon im Angebot.

Als Speichermöglichkeit gibt es 2 Speicherkartenfächer, beide für XQD Karten. Das ist besonders praktisch. Es ist möglich, in der Kamera einzustellen, ob man auf einer Karte RAW, auf der anderen JPG haben möchte, oder die 2. Karte als Backup oder als Reserve nutzen möchte. Damit besteht höhere Sicherheit keine Bilder mehr zu verlieren falls mal eine Speicherkarte unangemeldet ihre Lebenskraft aufgibt. Es gibt aber auch von der Kamera eine zweite Version, welche nicht auf XQD Karten, sondern auf Compactflash Karten basiert. Dabei ist deren Leistung nicht so hoch, wie der mit XQD Karten.

Positiv angetan war ich auch von der Beleuchtung der wichtigsten Tasten. Dies ist besonders hilfreich in dunkler Umgebung oder Nachts wenn man auf der Suche nach der richtigen Taste ist. Dieses Feature habe ich bisher nur an der Nikon D500 gesehen.

Insgesamt bin ich von dieser Kamera mehr als beeindruckt. Die Bildqualität ist für die Auflösung von 20,8 Megapixel für Reportage mehr als ausreichend, auch oder ganz besonders im höheren ISO Bereich. Ganz angenehm fielen die Aufnahmen bis ISO 6.400 aus, auch darüber hinaus bis ISO 102.400 waren die Bilder noch verhältnismäßig gut nutzbar. Ein Testbild in einem dunklen Raum – lediglich eine Steckdose hat in einer Ecke geleuchtet sah mit maximal ISO von 3.28 Mio Taghell aus und man konnte prinzipiell alles erkennen, jedoch überwog hier das Rauschen extrem.

Mein Fazit : Diese Kamera ist extrem schnell – sie eignet sich hervorragend für sportliche Events, sei es am Tag oder auch in der Dämmerung. Der Fokus ist Blitzschnell und Präzise. Die Kamera ist durch das  Vollmagnesium Gehäuse sehr robust und Wetterfest. Selbst bei einem nicht so kontrastreichem Objekt, unserem Hund, war ein sehr großer Teil der Aufnahmen stets scharf, was mich sehr verblüfft hat. Diese Kamera ist für Reportage und Geschwindigkeit gebaut. Aktuell wird sie zwischen 4.900 € bis 6.900 € gehandelt und ist eher für den professionellen Geldbeutel geeignet.


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  26. Dezember 2016
  Kategorie: Blog

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