Inspiriert von einem Posting einer bekannten Fotografin und aus eigener Erfahrung der letzten Jahre möchte ich einige Worte, zum Wert oder der Bedeutung eines Fotografen für ein Event (In meinem Beispiel eine Hochzeit), zusammentragen.
Geplant wird dieser große Tag gern über lange Zeit. Man sucht sich eine traumhafte Location, lädt die Gäste ein, macht sich Gedanken um das Ambiente, das Essen, das Trinken und eventuell über andere Highlights wie eine Kutsche oder eine große Limousine. Viele Sachen davon sind vergänglich und nur an dem einen Tag zu sehen. Später, wenn man diesen großen Tag wieder aufleben lassen möchte, dann will man sich wie erinnern? Durch Bilder und Erzählungen! Man sucht das alte Hochzeitsalbum heraus, zeigt es seinen Lieblingen und schwelgt in dieser Zeit.
Nun kommen die Fragen „Wo ist denn das große Auto?“ – „Wo habt ihr denn geheiratet?“
Wo sind die Bilder? Sie sind nicht erstellt worden!
Niemand kann diese Erinnerung nun mehr sehen und warum? Sie wurden nicht fotografiert! Dies hat der „billig eingeplante“ Fotograf nicht festgehalten – keine Emotionen von den Gästen, kein Buffet – dafür viele unscharfe überblitze Fotos vom Standesamt. Warum? War er überfordert? Nein, man dachte „Fotografieren kann jeder!“ – hat den Freund, Bekannten, Arbeitskollegen oder Cousin gefragt, weil der es für 50€ macht und dafür noch vom Buffet essen kann. Immerhin hat er sich eine Spiegelreflexkamera gekauft und das ist Legitimation genug! Eine gute Kamera macht einen guten Fotografen!
Falsch gedacht!
Eine gute Kamera macht genau so wenig einen guten Fotografen wie ein guter Topf einen guten Koch!
Ich habe die Situation bewusst übertrieben, weil ich euer Bewusstsein über die Wichtigkeit der Erinnerungen für ein Event schärfen möchte. Es zählen dann nicht mehr die Anfahrt mit der Limousine oder das Fliegen lassen der Tauben, sondern Aufnahmen fürs ganze Leben.