Nun ist es schon ein wenig länger her dass ich mich in meinem Blog wieder ausgiebig einem Thema gewidmet habe, welches ich heute aber wieder mit der Nikon Z6 nachholen möchte.

Die Kamera an sich

Vom Nikon Service Dresden konnte ich mich schon über die Leistung von der Nikon Z7 überzeugen, jedoch empfand ich den Fokus in der Nacht ein wenig träge und zu ungenau. Allerdings fand ich es sehr interessant mit der Kamera Videos aufzunehmen. Deshalb habe ich mich dazu durchgerungen mir das kleine Schwestermodell, die Nikon Z6, zuzulegen. Als Entscheidung nicht die „große“ Z7 (Beide Kameras sind gleich groß und nur am Logo zu unterscheiden) zu kaufen lag daran, dass ich schon zwei Nikon D850 besitze, welche den selben Sensor wie in der Z7 vorhanden ist, nutze. Außerdem ist sie die beste Kamera für hohe Bildqualität im hohen ISO Bereich. Dies ist sicher dem BSI Sensor und der „kleinen“ Auflösung von 24,5 Megapixel geschuldet. Kleine Auflösung ist relativ.

Prinzipiell würden für mich auch 12 oder 16 Megapixel reichen wenn dafür die Bildqualität bei höherem ISO Bereich noch stimmt. Die Nikon Z6 ist ausgelegt für ISO 51.200, das finde ich schon eine beachtliche Leistung für die Auflösung. Dieser Bereich ist für mich auch sehr sinnvoll wenn ich Filmen möchte wenn das Licht nicht mehr wie im Tagesbereich vorhanden ist.

Von der Kamera gibt es verschiedene Kits, also Kombinationen mit Zubehör was sinnvoll ist. Ich habe mich dafür entschieden die Nikon Z6 mit dem FTZ Adapter und einer 64 GB Karte zu kaufen. Es gibt auch Kits mit Objektiven, jedoch besitze ich eine breite Palette von Objektiven von Nikon und deshalb kam für mich vorerst dieses Kit in Frage. Der FTZ Adapter dient nämlich dazu, die „alten“ Objektive weiter zu verwenden.

Auch hatte ich auch noch das Glück die Aktion mit der Speicherkarte und einem finanziellen Bonus in Anspruch zu nehmen. Die Speicherkarte ist eine sogenannte XQD Speicherkarte, sie hat eine andere Bauform als die SD Karten die man eventuell kennt. Sie sind extrem schnell im schreiben und lesen von Daten, in dem Fall von Bilddateien. Aber nun genug von der Theorie, auf gehts in die Praxis.

Der Videobereich

Mein Hauptkaufmotiv war es attraktive Videomomente festzuhalten. Diese Kamera bietet die Möglichkeit 4K Filme zu erstellen. Das können schon einige Kameras. Jedoch nutzt sie die komplette Sensorgröße, was schon die Nikon D850 vorgemacht hat. Man hat hier den Vorteil alles aufzunehmen was auch ein Objektiv anbietet. Das wird in dem Moment interessant wenn ich zum Beispiel ein 14-24 (Ultraweitwinkel) Objektiv nutze und ich „bis in die Ecken“ Filmen kann. Auch hat diese Kamera einen „VR“ integriert. Das heißt, man kann verwacklungsarme Filme erstellen weil der Sensor so bewegt wird, dass Verwacklungen reduziert werden. Dies kann man sogar noch auf „die Spitze“ treiben indem man digitalen VR hinzufügt. Das vernachlässige ich jedoch gern weil man sonst keine weichen Schwenks hinbekommt.

Die Kamera besitzt 273 Messpunkte um zu erkennen wann ein Objekt scharf ist. Allein die Anzahl ist kein Garant für einen guten Autofokus, jedoch ist es bei dieser Kamera ein leichtes ein gutes Video zu erstellen bei dem der Fokus sitzt. Wer schon mal mit einer Spiegelreflexkamera versucht hat ein Video zu Filmen kennt es sicher, das „Pumpen“. Dabei haben Kameras Probleme den Fokus zu finden und fokussieren ewig vor und hinter das scharf zu stellende Objekt. Bei der Nikon Z6 passiert das so gut wie nie. Die Videos werden butterweich fokussiert. Dabei ist es uninteressant ob ich über den Touchscreen ein Objekt verfolgen lasse, ob es über Gesichts oder Eye Autofokus oder komplett automatisch scharf stellen lasse. Der Effekt sieht natürlich schöner aus, wenn man Festbrennweiten zum Filmen nutzt.

Flüssig und ohne große Verwackler.

Der Hintergrund wird schön unscharf. Jedoch fokussieren Festbrennweiten langsamer als Zoom Linsen, zumindest habe ich diese Erfahrung gemacht. Interessant ist es auch, die Videos in Slow Motion zu Filmen, jedoch sollte man beim nächsten Video dran denken wieder auf „normal“ zu stellen, da man sonst nur 3 Minuten Filmen kann, welche dann. Aber zum Schluss 30 Minuten sind. Die Kamera hat auch eingebaute Mikrofone, jedoch hört man immer das Fokussieren beim Filmen. Daher empfehle ich ein externes Mikrofon. Derzeit benutze ich das MEW 1 von Nikon welches perfekte Ergebnisse erzielt weil es entkoppelt zur Kamera funktioniert und dadurch auch flexibel einsetzbar ist.

Der Fotobereich

Schauen wir uns mal nun den Fotobereich an. Priorisiert habe ich ja die Kamera erworben für Videoaufnahmen, jedoch habe ich auch feststellen können, dass sie auch sehr gut geeignet ist für die Fotografie, klar, wieso sollte man sich sonst eine Kamera kaufen. Jedoch habe ich mit der Z7 keine guten Erfahrungen machen können, welche jetzt – vermutlich durch das Firmwareupdate – wesentlich verbessert wurden. Deshalb habe ich auch für Aufnahmen in einem Club nur die Z6 mitgenommen um gar nicht in Verlockung zu kommen die Spiegelreflexkamera (D750/D850) zu nutzen. Es sieht schon putzig aus, mit einer kleinen Tasche, bepackt mit der Z6, einem Blitz und einigen Festbrennweiten in der Disco anzukommen, vor allem wenn die Kamera recht klein und Kompakt aussieht wird die Optik unterschätzt und belächelt. Also hab ich sie genau so eingestellt wie meine Spiegelreflexkamera und los ging’s.

Alter Schwede, die Bilder sehen fantastisch aus!

Ich war sehr überrascht. Der Akku hatte nach etwa 300 Auslösungen noch 65 % Ladung obwohl ich SnapBridge zur Bildübertragung aufs Handy an hatte und einige Bilder länger betrachtet und gezeigt habe. Einen Akkugriff gibts bisher nicht und ist auch recht unnötig wenn man Ersatzakkus dabei hat. Wenn man zb. eine D600/D610/D750 oder D850 hat kann man sogar die Akkus (EN EL 15) auch in der Z6 nutzen. Den Autofokus konnte ich gut unter Probe stellen. Als Objektiv wählte ich ein 50 mm 1.4 von Nikon. Damit war ich nicht zu weit weg, Nebel machte nicht so viel aus und der Hintergrund ist schön verschwommen. Ich habe mit einem Nikon SB 900 Blitz zusätzliches indirektes Licht geschaffen und die Kamera pendelte sich zwischen ISO 800 und ISO 5000 ein. Die Bilder waren trotz diffusem Licht, Bewegung und deaktiviertem Fokusslicht genau so gut getroffen wie mit meiner D850 und ich hatte nur wenig „Verschnitt“ an nicht gelungenen Aufnahmen. Zum Schluss hatten die Farben sogar (gefühlt) mehr Intensität als die, die ich mit meiner D850 gemacht habe. Die Nikon D750 hat in etwa die selbe Farbenpracht wie die Z6.

Was gibts zu beachten?

Ausgetestet habe ich außerdem die Funktion „leises Auslösen“. Tip Top. Der Vorteil ist, man hört nicht wenn man ein Foto macht. Sehr ungewohnt. Gut geeignet für Hochzeiten. Jedoch löst in der Zeit kein Blitz aus und wenn man Bewegungen damit festhalten möchte und mitzieht passiert ein Rolling Shutter Effekt. Das heißt, der Sensor wird Zeilenweise ausgelesen und damit kann es passieren dass sich Gegenstände quer verschieben. Vielleicht kennt ihr das wenn ihr als Beifahrer Fotos macht vom Sonnenuntergang und Bäume „schräg“ auf dem Foto habt. Auch wenn man Eventbeleuchtung (LED Strahler) fotografiert kann es passieren dass diese Lichter nicht durchgängig hell erscheinen. Beiden Effekten kann man positiv entgegenwirken indem man „leises Auslösen“ deaktiviert und den mechanischen Verschluss nutzt.

Pro und Kontra

Es Spalten sich die Meinungen zu dem einzelnen Kartenfach für XQD. Selbst bin ich gewohnt seit etwa 10 Jahren mit 2 Kartenslots zu fotografieren. Es gibt ein wenig mehr Sicherheit besonders weil die SD Karten auch physikalisch recht anfällig sind. Ich selbst vermisse das zweite Fach nicht und XQD ist eine gute und sichere Lösung. Nachteilig empfand ich es nur aus Bequemlichkeit. Bei 2 Kartenslots kann man zum Beispiel auf einer Karte RAW (NEF) Dateien und auf der anderen JPG speichern. Das macht Sinn wenn man zum Beispiel Fotoaufträge hat, in dem man nur JPG braucht. Onlinestellung, schnelle Ausdrucke etc. sind dafür besonders gut geeignet. Die mitgelieferte Speicherkarte von 64 GB ist eigentlich ganz okay, aber für eine Woche Urlaub mit täglichen Fotoausflügen ist es weniger geeignet wenn man einen flinken Finger hat und nur in RAW speichert. Selbst nutze ich für die D850 Karten mit 256 GB. Diese habe ich auch noch nie voll bekommen. Selbst an einem längeren Fotowochenende mit 5 Aufträgen an 3 Tagen mit 2 Hochzeiten hatte ich noch genug Luft zum speichern. 128 GB fände ich für die Kamera schon besser als 64 GB, einfach zur Sicherheit.

Leicht oder Schwer?

Das Gewicht ist leicht genug um sie länger in der Hand zu halten. Jedoch ist sie vollkommen aus Metall, das macht sie doch für ihre Größe schwer. Mit einer leichten Festbrennweite mag das auch noch ganz gut funktionieren jedoch wird es verkrampft wenn die Objektive schwerer sind. Der FTZ Adapter lässt die Kamera auch ein wenig länger werden was das Gewicht nach vorn verlagert. Hier würde sich eine etwa größere Kamera bzw. ein Batteriegriff lohnen. Auf jeden Fall kann man sie mit einem leichten oder mittelschweren Objektiv einen Tag aushalten. Die Kamera möchte ich demnächst auch mal in dem Urlaub mitnehmen und schauen wie es sich über den Tag verhält. Viel macht auch der Gurt aus. Der mitgelieferte Gurt ist zwar nett und hübsch, aber für meine Verhältnisse ein wenig zu kurz und zu dünn. Nachdem ich es ausgetauscht habe merkt man die Kamera fast gar nicht mehr auf der Schulter.

Die Handhabung ist recht einfach und schlicht. Die Bedienelemente sind reduziert und lassen sich mach bedarf auf programmierbare Tasten legen. Ich vermisse direkte Tasten für wichtige Funktionen wie zb. den Fokus, das ist aber der Baugröße geschuldet. Diese hätte minimal größer ausfallen können. Bei normalem Griff ist mein kleiner Finger unter der Kamera beim festhalten. Das würde noch mehr Kraft beim greifen verleihen.

Nach dem überspielen der Bilder formatiere ich gern die Karte, das ist gewöhnlich über eine Tastenkombination möglich. Bei der Z6 gibts die Tastenkombination leider nicht. Dafür habe ich es in mein persönliches Menü gelegt.

Den klappbaren Bildschirm kenne ich schon von der D750 und der D850, jedoch lässt er sich bei der Z6 nicht 90 grad nach unten falten, nach oben schon. Also man kann mit ihr perfekt Fotos nah vom Boden machen, über Kopf jedoch weniger.

Sonstige Features

Diese Kamera besitzt auch Fokuspeaking welches ich von einer Spiegelreflexkamera nicht kannte. Das ist eine Funktion um bei manuellem Fokus auf dem Display in auswählbaren Farben Konturen und Kontraste darzustellen wo gerade der Fokus sitzt. Das macht sich besonders gut wenn man zum Beispiel einen Vogel im Geäst fotografieren möchte und der Autofokus widererwartend nicht greifen sollte.

Alles in allem bin ich von meiner Nikon Z6 mehr als positiv überrascht. Sicherlich ist sie preislich nicht in dem Segment einer Anfängerkamera, das ist auch nicht so gewollt. Vergleichbare Kameras von Sony bewegen sich auch im selben Preissegment. Mein Setup sieht so aus, dass ich hauptsächlich meine Festbrennweiten (24 mm, 50 mm, 105 mm) mit einem PD Gurt und einem Schutzgummi betreibe. Die 64 GB Karte werde ich noch Zeitnah gegen eine 128 GB oder 256 GB Karte austauschen.

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  26. Juni 2019
  Kategorie: Blog

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