Selbst bin ich ein Fan der Fotografie ohne Blitzlicht, manchmal lässt es sich jedoch auf Events nicht vermeiden den Blitz einzusetzen. Es existieren ein paar gute Workshops die ihr besuchen könnt zu dem Thema, jedoch möchte ich euch heute gern einige Tricks, Kniffe und Tipps verraten um gutes Licht bei jeder Veranstaltung zu zaubern.
Die folgenden Hinweise beziehen sich stark auf Nikon, jedoch lassen sich auch alternativen zu anderen Kameraherstellern finden. Gern könnt ihr mich dazu befragen. Ich biete die Möglichkeit der Direktlinks zu Amazon, damit ihr die Produkte gleich beziehen könnt – falls ihr möchtet. 😉
Voraussetzung : Ein guter Blitz!
Für mich selbst habe ich mich entschieden stets beim original zu bleiben weil ich damit die besten Ergebnisse erzielt und nur gute Erfahrungen gesammelt habe. Ich entschied mich von Anfang an für den Nikon SB 900 (Link) – einer der besten Blitze für unterwegs. Diesen gibt es nicht mehr neu, aber für etwa 290 € gebraucht, manchmal auch günstiger. Der Nachfolger Nikon SB 5000 (Link) kommt in Zukunft in Betracht, weil er sich selbst aktiv kühlt, was besonders nützlich ist bei schnellen Blitzfolgen. Meinen SB 900 habe ich eingestellt, dass er den Temperaturschutz übergeht. Dann erinnert er mich mit einem akustischen Signal daran, dass ich es nicht übertreiben soll 😉 Die Hauptgründe sind jedoch, dass dieser Blitz sich sehr schnell nachlädt und extrem haltbar ist. Nach 7 Jahren aktiver Nutzung ist mir bei dem Gerät zum ersten Mal die Blitzröhre explodiert, ich finde das schon enorm. Andere No-Name Blitze geben ihren Betrieb schon wesentlich früher auf. 😉 außerdem hat er ein schönes Fokuslicht was tief in die Nacht geht, eine Kurzzeitsynchronisation, damit man auch mal am Tag gegenblitzen kann und nicht nur bei 1/200 Sek. Verschlusszeit eingebremst wird und verschiedene Farbfolien bei denen der Farbwert der Kamera automatisch übermittelt wird. Damit ich abgesichert bin, habe ich ihn in 3-facher Ausführung, teilweise günstig bei eBay erworben.
Empfehlenswert : Gute Akkus (Wiederaufladbare Batterien)
Sicherlich kann man den Blitz auch mit herkömmlichen Batterien betreiben, jedoch sind Akkus mehr als nur Empfehlenswert. Ich habe mich für die Sony Eneloop (Link) entschieden mit 1900 mAh. Es gibt sie auch mit mehr Akkukapazität, jedoch habe ich mit diesen die besten Erfahrungen hinsichtlich der Lebensdauer gemacht. Die Haltbarkeit ist gut, nach 2 Jahren der Nutzung haben sie auch noch eine ausreichende Leistung. Die Kapazität reicht je nach Veranstaltung bis zu 6 Stunden, jedoch mindestens für 3 Stunden wenn man nicht einen Dauerfeuerfinger hat. 😉 Wer natürlich mehr Energie haben möchte, kann auf die 2.500 mAh Variante (Link) wechseln, jedoch solltet ihr beachten, dass die größere Variante nur mit 500 Ladezyklen beworben wird – die „kleineren“ jedoch mit 2.100! Der Preis von weniger als 15 € für 4 Stück ist sehr attraktiv! Ein wichtiger Tipp : Egal was ihr für einen Akku nutzt, lasst ihn nicht in der Kälte liegen. Das kann ihm enorm schaden!
Empfehlenswert : Die richtige Ladung!
Beim Laden kann man viel falsch machen, ich vertraue seit Anbeginn Ladegeräten mit Microprozessor-Steuerung. Anfangs habe ich mir die „teuer“ gekauft bei einem Markenanbieter bis ich herausgefunden habe (nach dem es den Geist aufgegeben hat), dass es auch eine günstige Variante gibt. Der Markenname steht nicht drauf, aber der technische Inhalt ist 1:1 der selbe. Ich rede von Ladegeräten des Herstellers „Technoline“ (Link) Es gibt wesentlich umfangreichere, jedoch ist das Preis-Leistungsverhältnis für meine Anforderungen perfekt. Für knapp 30 € bekommt ihr ein Ladegerät, welches die Akkus überwacht und optimal lädt. Der Vorteil liegt auf der Hand. Sollte eine Akkuzelle mal defekt sein, wird dies mit dem Gerät ersichtlich. Mit herkömmlichen Geräten lädt man auf und nutzt sie und wundert sich, warum der Blitz nicht die volle Leistung bringt oder die Akkus andauernd getauscht werden müssen. Sollte nämlich nur ein Akku ein schwaches Glied sein, merkt man das sofort an der Blitzleistung. So könnt ihr den defekten Akku erkennen und austauschen und die restlichen weiter nutzen. Ich lade die Akkus gern über Nacht mit dem Programm zum entladen und vollständigen aufladen. Somit bin ich auf der sicheren Seite, dass ich mich auf die Blitzleistung verlassen kann und ich sehe am nächsten Tag welche Leistung sie haben!
Das Nonplusultra : Walimex Pro Powerblock
Irgendwann kommt man in eine Situation, wo man viele Fotos schnell hintereinander mit Blitzlicht machen muss. Auch wenn man die besten Akkus nutzt ist die Nachladezeit manchmal länger als die Fotografiegeschwindigkeit und das Ergebnis sind dunkle Bilder. Das ist schon ärgerlich wenn man 10 Bilder macht, 1 Bild ist zu dunkel und genau bei dem Bild stimmt aber sonst alles. Für diese Zwecke gibt es sogenannte Powerblöcke. Hiervon sind natürlich auch viele auf dem Markt, gute Erfahrungen habe ich mit dem Powerblock von Walimex (Link) gemacht. Es ist ein zusätzliches Gerät, welches die Nachladezeit von Blitzen enorm senkt damit schnelle Bildfolgen mit nahezu perfekter Blitzunterstützung möglich sind. Dieses Gerät gibt es für viele Hersteller und auch viele Blitze und ist aktuell bei Amazon für etwa 130 € zu haben. Ich habe es vereinzelt im Einsatz weil ich viel indirekt Blitze, daher müssen die Blitze mehr leisten als normal und wenn dann die Ladezeit dadurch gesenkt wird, ist es eine große Hilfe um fast jedes gewünschte Bild gut zu belichten. Ein toller Nebeneffekt ist auch, dass ein USB Adapter mitgeliefert wird damit ihr auch z.B. euer Handy laden könnt. 🙂
Das entfesselte Blitzen : Dem Blitz bringen wir nun Funk bei!
Ein Blitz ist in der Regel statisch auf der Kamera angebracht, jedoch lassen sich herrliche Fotos erzielen, wenn der Blitz nicht „nur“ frontal genutzt wird, sondern wenn ihr ihn auch individuell positionieren könnt. Einige Kameras bieten ja die Fernsteuerung über Lichtblitze, andere schon über Funk an, jedoch ist es nicht die Regel. Um dem ganzen System nun den entfesselten Charme über Funk zukommen zu lassen, gibt es z.B. ein Funksystem von Yongnuo. Es ist für Nikon und Canon geeignet und auf das jeweilige System abgestimmt. Mein Produkt heißt „Yongnuo YN622N“ (Link) wofür das „N“ für Nikon steht und das selbe gibt es auch als C-Variante für Canon (Link) Das Einstiegssystem mit 2 Sender/Empfängern schlägt mit etwa 70€ zu Buche – eine spezielle Steuereinheit YN622-TX (Link) mit knapp 40 €. Prinzipiell reicht das Doppelset schon aus, diese spezielle Steuereinheit ist jedoch eine gute Lösung wenn man mehr Blitze individuell ansteuern bzw. programmieren möchte. Das besondere ist, dass es recht einfach und sehr zuverlässig auch auf größere Entfernung funktioniert. Selbst eine Hochgeschwindigkeitsauslösung ist möglich, das können viele günstigere Systeme nicht. Betrieben werden sie mit gewöhnlichen AA Batterien, besser sind jedoch Akkus. Ich nehme dazu gern meine Akkus, die nicht mehr genug Leistung für den Blitz abgeben jedoch für die Funksysteme vollkommen noch ausreichen. 😉
Das entfesselte Blitzen : Mit einem TTL-Kabel!
Mit einem Kabel, in meinem Fall dem Nikon SC-29 TTL Kabel (Link) ist es möglich, den Blitz frei von der Kamera zu bewegen und verschiedene Möglichkeiten der kreativen Belichtung zu probieren. Es gibt auch ein Nikon SC-28 TTL Kabel (Link) jedoch hat dies kein Fokuslicht. Preislich schwanken diese Kabel bei Amazon stark – von 60 € bis 110 €. Preiswerte Anbieter gibt es genug, jedoch leidet dann die Qualität und die Zuverlässigkeit. Das Nikon SC-29 TTL Kabel nutze ich fast ausschließlich. Durch die eingebaute Fokuslichtmöglichkeit findet die Kamera auch in schwierigen Situationen einen Schärfepunkt, außerdem schone ich den Blitzfuß an meiner Kamera. Bei vielen Events muss man mit der Kamera aktiv hantieren, dabei wird der Blitzfuß stark beansprucht durch den Blitz und es kann zu Kontaktfehlern kommen – der Blitz löst nicht aus. Dieses TTL Kabel ist günstiger als eine Reparatur der Kamera. 😉
Last but not least : Die Blitzschiene
In Zusammenhang mit dem Nikon SC-29 TTL Kabel gibt es die Möglichkeit eine Blitzschiene (Link) zu nutzen. Diese nutze ich, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass es für die Kamera schonender ist. Der Blitzschuh an der Kamera ist recht empfindlich und mit der Zeit und der Anwendung kann es zu Kontaktfehlern kommen. Auch die Handhabung verändert sich meiner Meinung nach positiver, der Schwerpunkt ist anders gelagert. Für weniger als 15 € bekommt man schon gute Blitzschienen.
Habe ich was vergessen oder habt ihr Anregungen? Schreibt mir. 😉